DEFKOM Newsletter Dezember 2022
Liebe DEFKOM Mitglieder,
zum Ende des Jahres möchten wir Euch noch einen kurzen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen des zu Ende gehenden Jahres und über unsere Aktivitäten als Berufsverband geben. Es ist uns bewusst, dass wir in 2022 weniger Newsletter, als in den Vorjahren verschickt haben. Das heißt aber nicht, dass wir untätig waren. Im Gegenteil, 2022 war wohl das bisher arbeitsreichste Jahr für uns, Eure gewählten Vertreter in der DEFKOM Fachgruppenleitung.
Wichtige Themen waren :
- Der Dialog mit und das ständige Insistieren bei den „Öffentlich/Rechtlichen“ und bei der Monitoringfirma BMAT zum immer noch fehlerhaften Monitoring-Fingerprinting Verfahren zur Erkennung von Filmmusik. Mittlerweile hat unsere AG regelmässige Meetings erwirkt, bei denen sie sich mit ARD, ZDF, BMAT und GEMA austauscht.
- Die Verhandlungen mit den Verlagen zur Begrenzung oder Abschaffung der unerträglichen Zwangsinverlagnahmen, die zwei DEFKOM Vorstandsmitglieder federführend für alle audiovisuellen Musikautror:innen führen.
- Die Arbeit in der GEMA und in der „Initiative Urheberrecht“, in denen die DEFKOM an den entscheidenden Stellen vertreten ist, und wo wir für die Grundlagen unserer Vergütung kämpfen. Dazu gehört auch die Vorbereitung der Gespräche mit unseren Auftraggeber:innen (Produzentenallianz und Sender) über gemeinsame Vergütungsregeln (GVR) und angemessene Honorare.
- Die DEFKOM AG „Gender Equality & Diversity“ konnte auf der SoundTrack_Cologne im Juni 2022 die Zahlen zum Gewerk Filmkomposition unter dem Aspekt Gender vorstellen: Female Audiovisual Professionals in European TV Fiction: https://rm.coe.int/female-audiovisual-professionals-in-european-tv-fiction-production-202/1680a626dc und an Hand eigener Auszählungen auch auf die Situation in Deutschland aufmerksam machen. Außerdem haben wir uns in diesem Jahr mit einem deutlichen Mehrheitsbeschluss der Mitglieder und der FGL in DEFKOM - Deutsche Filmkomponist:innenunion umbenennen können.
- Der Dialog mit der Politik, besonders mit dem Staatsministerium für Kultur und dem Justizministerium.
- Gespräche mit den anderen Filmberufen, wie z. B mit dem Regie- und dem Drehbuchverband. Hier werden wir Euch in den nächsten Tagen gemeinsame Aktionen ankündigen können. Wir planen den persönlichen Austausch und Treffen von Regisseur:innen und Filmkomponist:innen in verschiedenen Städten regelmässig im kommenden Jahr.
All das sind Aktivitäten, die Eure Fachgruppenleitung fast täglich für unseren wunderbaren Beruf im Namen der DEFKOM leistet. Und übrigens… vor zwei Wochen gab es in Deutschland den „Tag des Ehrenamtes“, eingerichtet von unserer gut honorierten Bundesregierung, ein bisschen „Klatschen vom Balkon“. Wir arbeiten in genau solchen Ehrenämtern, ohne Bezahlung und ohne Reisekosten oder Aufwandsentschädigungen, und vertreten in allen wichtigen Gremien die Interessen unseres Berufes. Das ist zeitaufwendig und oft anstrengend. Zeit, in der wir keine Musik schreiben können, aber… „It’s a hard job and some-one has to do it“.
Dies soll eben keine Klage sein. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, und Ihr habt uns gewählt. Manchmal allerdings fällt es schwer bei der zeitlichen und finanziellen Limitierung auch noch regelmässig und detailliert unsere Aktivitäten in Newslettern darzustellen. Wir hoffen Ihr versteht...
Denn Ihr, liebe DEFKOM Mitglieder, seid es, die uns mit Euren Mitgliedsbeiträgen, mit Euren Spenden und Euren Bestätigungen unterstützt. Das ist genau das, was uns aktiv hält. Und das ist so viel mehr, als die „Einzelkämpfer:innen“ tun, die meinen es bräuchte keinen Verband, oder ein Berufsverband sei nur interessant, wenn er als „Jobvermittlung“ für Filmmusik funktioniert.
Bitte unterstützt weiter unsere Arbeit auch im kommenden Jahr und darüber hinaus. Es herrscht rauhe See da draussen im großen Gebiet der angemessenen Honorare und Nutzungsvergütungen. Unsere Auftraggeber:innen und die Nutzer:innen unserer Werke scheinen nicht mehr von einem gemeinsamen Wirtschaften in einem funktionierenden Markt auszugehen, sondern streben immer mehr eine einseitige Gewinnmaximierung ihrer Seite an, die uns als Marktteilnehmer:innen auszuschliessen droht. Jeder für sich alleine sind wir dieser Entwicklung hilflos ausgeliefert. Gemeinsam schaffen wir ein bisschen Verbesserung.
Zum Abschluss haben wir aber noch ein Highlight unserer Aktivitäten im jetzt zu Ende gehenden Jahr: Unser Deutscher Filmmusikpreis fand am 28. Oktober 2022 nach zwei Jahren Pause wieder in Präsenz statt und war grandios. Ganz großen Dank an alle, die uns dafür mit Spenden unterstützt haben und auch an die, die an diesem Abend unentgeltlich für musikalische Höhepunkte gesorgt haben. Wir schliessen das Jahr und diesen Newsletter mit Bildern vom Deutschen Filmmusikpreis 2022 und wünschen Euch erholsame, schöne Feiertage und ein super gutes Jahr 2023.
Eure DEFKOM Fachgruppenleitung
Enjott Schneider überreicht den Ehrenpreis National an Volker Bertelmann, alias Hauschka
Helmut Zerlett, Jochen Schmidt-Hambrock und Roberto Blanco mit einer filmmusikalischen Interpretation von „Summertime"
Micki Meuser - Eröffnungsrede
Jochen Schmidt-Hambrock am Bass
Helmut Zerlett am Piano
Alle
Fotos (c) - Anne Hornemann